UnternehmensSkandale 2011

Ergo
Den wohl pikantesten Skandal lieferte der Düsseldorfer Versicherungskonzern Ergo. Im Frühjahr wurde bekannt, dass sich Vertreter der Hamburg-Mannheimer, die mittlerweile zu Ergo gehört, 2007 auf einer Lustreise mit Prostituierten vergnügt hatten. Ein schwerer PR-Gau, auch weil das Krisenmanagement des Konzerns versagte. Der für die Reise verantwortliche Manager nahm seinen Hut, Vorstandschef Torsten Oletzky installierte einen Chief Compliance Officer, um derlei Skandale zukünftig zu verhindern. Die Orgie fand in der Budapester Gellert-Therme (das Bild zeigt den normalen Badebetrieb) statt. Der Ergo-Konzern, der im Frühjahr mit einer großen Werbekampagne um das Vertrauen der Kunden warb, ließ 2011 kaum ein Fettnäpfchen aus. Mit geschätzt 70.000 falsch berechneten Riester-Verträgen, bei denen zu viel Geld abkassiert wurde, untermauerte Ergo seinen Ruf als Skandalnudel der Branche. Mittlerweile wurden die meisten Kunden entschädigt.

News of the world

Der britische Premier David Cameron
Im Juli wurde die englische Zeitung „News oft the World“ von Medienunternehmer Rupert Murdoch (News Corporation) nach 168 Jahren eingestellt. Zuvor war bekannt geworden, dass Reporter des Boulevardblattes die Telefone von mehr als 6000 Personen – darunter zahlreiche Prominente – abgehört hatten. Verlagschefin Rebekah Brooks musste ihren Hut nehmen. Selbst der britische Premier David Cameron geriet massiv unter Druck. Denn der ehemalige Chefredakteur der „News of the World“, Andy Coulson (Bild), war sein Berater. Nach seiner Zeit beim Revolverblatt arbeitete Coulson als Kommunikationschef der Konservativen. Im Januar 2011 trat er wegen des öffentlichen Drucks vom Amt als Camerons Berater zurück.

TelDaFax
Jahrelang jagte der Billigstromanbieter Teldafax der Konkurrenz mit Tiefpreisen die Kunden ab. Doch das Geschäftsmodell führte in die Pleite, im Sommer 2011 musste Teldafax Insolvenz anmelden. Etwa 750.000 Gläubiger warten noch auf ihr Geld. Die meisten wurden um ihre Vorauszahlungen für Stromlieferungen geprellt. Der Gesamtschaden liegt bei rund 500 Millionen Euro. Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen ging auf Distanz zu seinem Trikotsponsor und löste den Vertrag auf. Zuvor hatte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler mit dem Slogan „Wechseln is' n Klax. Mit Teldafax“ geworben.
KorneliaKackstiefel - 21. Dez, 07:26